Diamantenstadl
Man kommt einfach zu nix mehr. Wo man früher noch stundenlang in der Raucherecke rumlungerte („Berlin, die größte Raucherecke Deutschlands“ Carsten Meyer), um am Abend endlich in die illegale Bar einzukehren, wird heute den ganzen Tag über im Büro gerechnet, geplant, gemacht und getan. Umstände, die einem nicht immer leicht fallen.
Wir sind hier schließlich einmal angetreten, um bloß nicht zu arbeiten… schon gar nicht im Büro.
Obendrein: Der freiwillige, unbezahlte soziale Dienst bei Facebook, Twitter, YouTube, Snapchat und co. hält einen dabei dermaßen auf Egotrip-Trap, dass man eh schon lange nicht mehr weiß, wer hier eigentlich noch wem folgt.
Und warum?!
Habe ich das gerade gepostet?
Da hilft die Kraft der Erinnerung! Und die Magie der Musik. Und die smiling Faces, wenn sie guten Sound hören. Und mit der Kraft der Musik durch den Alltag tänzeln…
Müsste bei uns doch eigentlich auch funktionieren. Moment mal!!
Hier im Schnelldurchgang die Veröffentlichungen der letzten Wochen, seit wir uns zuletzt wegen Blöde von Stephan Sulke selbst zu Worte meldeten.
Nichtsdestotrotzdem
Fangen wir an mit Albrecht Schrader, dem Haus- und Hofpianisten von Jan Böhmermann, dem musikalischen Co-Leiter des Rundfunk-Tanzorchesters Ehrenfeld.
Sein Debüt-Album Nichtsdestotrotzdem ist am vergangenen Freitag erschienen und schließt die musikalische Lücke zwischen PeterLicht und Songs For Joy. Also falls jemals jemand den Drang verspürt haben sollte, diese Lücke zu schließen: Es ist bereits vollbracht!
Das Intro-Magazin sieht Schrader zwischen Rocko Schamoni und Die Türen verortet. Wie dem auch sei, er scheint irgendeine Lücke gefunden zu haben!
Nichtsdestotrotzdem eine sehr intensive, kluge, beseelte Platte, die dem Großstadtneurotiker das Landlust-Abo erspart.
Im Videoclip von Dietrich Brüggemann schlüpft Albrecht Schrader für uns in die Rolle seines Lebens:
Von der Zionskirche in Berlin-Mitte zieht es uns in den Rügener Wald.
Treibjagd
Jadu Laciny und ihrer Ladygang ist dermaßen langweilig in der norddeutschen Provinz, dass sie sich ein perfides Spiel ausgedacht haben:
Sie fahren in regelmäßigen Abständen nach Berlin, kidnappen dort männliche Hipster und setzten sie 24h später im Wald von Rügen aus.
Gemeinsam gehen sie dann auf Treibjagd um den als Beute ausgesetzten Mann gemeinsam zu vernaschen…
Dass ihnen die Polizei noch nicht auf die Schliche gekommen ist, wo sie ihrer Obsession dermaßen öffentlich nachgehen, ist uns offengestanden ein Rätsel:
Manche Dinge bleiben für immer XY-ungelöst.
Alleskönner
Wenn dieser junge Mann so weiter macht, dann landet er auch in dieser Waldhütte. Die Rede ist von Levin Goes Lightly, wobei der gar nicht in Berlin, sondern (noch) in Stuttgart wohnt.
Levin Goes Lightly verkörpert das, was die Musikindustrie einen Newcomer nennt.
Er is jung, dynamisch, kreativ, hat das ganze Leben noch vor sich und weiß Kenner und Meinungsmacher durch erste Zeugnisse seiner Kreativität zu überzeugen.
Die alten Säcke hören in seiner Musik ihre ganze Plattensammlung, das junge Publikum ist einfach nur geflasht.
Wenn die Werbeindustrie oder Jadu und ihre Ladysgang diesen Tausendsassa (kann alles!) nicht stoppen, prognostizieren wir ihm eine goldenen Zukunft im Internet der Dinge:
So, das waren dann jetzt auch schon über 10 Minuten Content. Also wenn Ihr Euch tatsächlich alle Videos bis zum Ende angesehen habt. Allen Statistiken zur Folge habt Ihr das sicher nicht.
Egal, nehmt Euch einfach was Ihr braucht!
Wir arbeiten derweil an der Debüt-Single von Das Paradies, dem neuen Andreas Dorau-Album, Stephan Sulke und der neuen Zwanie Jonson.
Auf Sendung
Und ach, in erweiterter eigener Sache: RadioEins in Berlin hat sich ein neues Sendeformat ausgedacht: Die Sendung. Musiker machen Radio.
Läuft immer Dienstags um 21:00Uhr. 2 Stunden.
Jeden dritten Dienstag, also kommenden Dienstag zum ersten Mal, wird die Sendung von Maurice Summen übernommen, jeden vierten Dienstag von Francoise Cactus.
Der Vollständigkeit halber: Der erste Dienstag wird dann von Bela B. und jeder zweite von Flake moderiert.
Kann man auch hier im Internet empfangen, wenn man mal gerade nicht mehr weiß, wo man denn hinscrollen soll…
Euer:
Mäuschen.
PS: Die pushige Headline „Diamantenstadtl“ konnte leider nicht mehr mehr sinnstiftend im Text eingewoben werden. Wir bitten das zu entschuldigen…