2017_05_staatsakt_newsletter

Blöde

Es gesehen immer noch Zeichen und Wunder. Nee, sie geschehen. Und erst dann werden sie gesehen. Das sind biblische Worte, liebe Autokorrektur. Noch lange vor Deiner Zeit. Wunderwaffe Zufall schlägt mal wieder zu wie der Blitz vor die Füße eines tumben Erdenbewohners. Ja, dort wo gestern noch trockene Dürre ist heute urplötzlich fruchtbares Land. Immer ein guter Grund den Göttern zu danken, wenn mal wieder was an den Bäumen wächst.

Auch hier im Hause staatsakt hat sich über den Winter ein fruchtbarer Zufall eingeschlichen. Nein, wir sind nicht schwanger. Aber fast. Es ist nur so: Der von uns verehrte Musiker Stephan Sulke fragte uns, ob wir nicht Lust hätten sein neues Album herauszubringen.
Da sind wir natürlich gleich alle ausgeflippt vor lauter Freude.
Denn ich – also die Person, die hier diesen Newsletter immer schreiben muss – habe dank meiner Eltern schon immer viel Sulke gehört.
Er war tatsächlich der einzige deutschsprachige Künstler, den meine Eltern zwischen sagen wir Motown, Roxy Music, den Alessi Brothers und ACE gerne auflegten.
„Na, Lotte, wo gehen wa nu hin…?“

„Ein typisches Sulke-Album mit herzzerreißenden Balladen, bitterbösen Songs und den vielen Akkordstufen dazwischen“, verspricht die A&R-Abteilung über das am 16.06.2017 erscheinende neue Sulke-Album Liebe ist nichts für Anfänger.
„Nur echt mit Jaco-Pastorius-Gedächtnis Bass und Sulkes unvergesslichem Timbre mit den extra stark betonten Konsonanten…“

Blöde heißt jedenfalls die erste Single, in der Stephan Sulke in ausgestellt guter Laune zu extra-schmissigen Beats mit Unterstützung von einem durch Autotune bauchgeredeten Handpuppenfrosch sein individuelles Wohlfühl-Konzept verrät:
Mach Dich einfach dümmer als Du bist – dann kommst prima durchs Leben!

Wer später das ganze Album hören wird, wird feststellen, dass auch Sulke das nicht immer so einfach gelingt.
„Wenn Stephan Sulke nicht ironisch ist, dann ist er gerne ehrlich“, schrieb neulich noch die SZ ganz treffend.

Hallo? Echo??

Aber wo wir gerade so schön beim Thema Blödheit im deutschsprachigen Unterhaltungsgeschäft waren:
Hier mal ein wenig Lob an die Damen und Herren im Hause Bild- und Tonfabrik für die schöne von Linus Volkmann recherchierte „Eier-Aus-Stahl“-Folge mit Max Giesinger, der Industriemusik und der Jan Pandzko-Schlusspointe! Dass dann auch noch Carsten Erobique Meyer am Abend mit der Ehrenfeld-Tanzkapelle im Neo Magazin aufspielt: Selten so gerne GEZ-Gebühren gezahlt!

Wir gehen jetzt gleich trotzdem zur Echo-Aufzeichnung und sagen den Kollegen und Kolleginnen beim Privatfernsehen von VOX hallo!
Ja, wie ‚blöde‘ kann man sein. We find out….

Eure: Blödiane

PS: Das Available nun available haben inzwischen alle mitbekommen, oder?